Wilde Leck - Ostgrat

Ort: Österreich / Tirol / Stubaier Alpen / Wilde Leck / Ostgrat/ Überschreitung
Zeit: 22.09.-23.09.2012
Aktivität: Hochtour / Grattour
Mit: Birgit & Alex
Inside: Tourenbericht & Bilder
Es war der 29.01.2012 an dem ich dieses Bild aufnahm. Ein Bild das sich einem als Bergsteiger einprägt, ein schöner Berg, ein abweisender Berg, ein Blickfänger, was zum Träumen.
Das Stubai hat bei mir einen festen Platz auf der Skitourenagenda, im Sommer besuche ich es eher selten. Der Name des Berges war schnell herausgefunden, auch die Tatsache, daß es einen sehr schönen Kletteranstieg auf diesen Berg gibt - den Wilde Leck Ostgrat.
Ein Vierer, eine lange Gesamttour. Ein Tourenwunsch für den Sommer war geboren.
Wir haben das Ende der Sommersaison, Alex sucht einen Tourenpartner für den Grat und es tut sich ein sicheres Wetterfenster für einen Tag auf. Auch Birgit lässt sich begeistern. Wir treffen uns am Samstag Nachmittag in Gries um noch auf die Amberger Hütte aufzusteigen. Der Regen, der auf uns fällt, und der Schnee, der in den hohen Lagen liegt, stimmt nur mäßig zuversichtlich. Immerhin mag der warme Regen vermeintlich einiges von dem Schnee rauszuwaschen. Auf der Hütte geht es gemütlich zu, kaum Gäste, leckeres Gulasch und ein Dreierlager für uns. Lediglich ein paar Wanderfreunde nehmen es mit der Hüttenruhe nicht so streng und kosten Alex einiges an Schlaf.
Der Sonntag beginnt makellos - es ist der perfekte Tag, wie es alle Wettervorhersagen angekündigt haben. Wir starten ohne Stress um halb acht von der Hütte, der Zustieg zieht sich und auch das Blockwerk am Wilde Leck Ferner macht etwas Mühe. Wir deponieren Pickel, Steigeisen und einen Teil der Ausrüstung am Einstieg. Heute soll die Eisausrüstung unbenutzt bleiben, braucht es nicht. Ein Verhauer macht den Zustieg zum Grat noch einmal interessant. Dann die erwartete perfekte Kraxelei. Alles sehr fest, einfach nur Genuß. Ein Stück unter dem Gipfel steilt es auf, wir sichern drei Seillängen. Alex steigt uns den Grat vor, ich bin dankbar - bin diesen Sommer kaum geklettert. Der Grat ist von künstlichen Sicherungspunkten verschont, er lässt sich perfekt selber absichern.
Ausgiebig genießen wir die perfekte Ruhe und die herrliche Aussicht am Gipfel. Dann starten wir den Abstieg mit einem Abseilmanöver. Den Abseilstand peppeln wir mit etwas neuem Material auf, bevor wir es auf ein Band abseilen. Ein Fixseil an dieser Schlüsselstelle des Normalwegs hatte schon deutlich bessere Tage gesehen. Den Rest des Normalweges geht es dann kraxelnd hinunter. Wir kämpfen uns das Blockwerk am Wilden Leck Ferner wieder hinunter, dann noch einmal auf den leicht in den letzten Tagen frisch eingeschneiten Sulztalferner. Wir nehmen die Talvariante des Weges zurück zur Amberger Hütte, auch nicht unbedingt angenehmer als über die Seitenmoräne.
Es ist schon halb Acht als wir uns auf der Amberger Hütte noch mit einer Kaspressknödelsuppe und einem Radler stärken. Ein kräftiger Mond leuchtet uns den Weg nach Gries hinunter. Es ist spät geworden, zu viel gebummelt, etwas zu untrainiert für eine solch lange Tour, ich zumindest. Was soll's, ein unglaublich schöner Bergtag geht zu Ende!
Samstag 22.09.: Anreise nach Gries (Längenfeld - 1569m) / Sulztal / Amberger Hütte (2136m)
http://tramposito.com/index.php/mountains/by-activities/high/225-wilde-leck-ostgrat#sigProIdabcb9f3b62
Sonntag 23.09.: Amberger Hütte (2136m) / In der Sulze / "Randmoränenweg" / Sulztalferner / Wilde Leck Ferner / Wilde Leck Ostgrat / Wilde Leck (3359m) / Normalweg im Abstieg / Sulztalferner / "Talweg" / Amberger Hütte (1569m) / Gries (1569m)
http://tramposito.com/index.php/mountains/by-activities/high/225-wilde-leck-ostgrat#sigProId5a91b3435f
Links:
ambergerhuette.at/
amap.at (interaktive Topokarte, auf die Region gesetzt)
bergsteigen.at (Topo & Tourenbeschreibung)
Himmelsleitern (Bildband aus dem Hause Rother mit der Tour)
Peakfinder.org (virtuell bestimmte Gipfel um die Wilde Leck)