Kurz vor Balderschwang parkend beginnen wir unsere Skitour. Wir wollen das viele Essen von Weihnachten verdauen, etwas auslüften und dazu etwas Sonne tanken. Dazu ist uns die vergleichsweise kurze Tour auf den Siplinger Kopf gerade recht. Etwas mehr als 600 Höhenmeter, eine überschaubare Unternehmung. Man muss weder besonders früh am Morgen aufstehen noch um den After-Skitour-Cappucino bangen.

Vom Parkplatz weg, entlang der Straße geht es in gleichmaßigen, selten Steilen Zügen dem Gipfel entgegen. Das untere Drittel der Route ist zur Zeit mit der Pistenwalze auf einem Fahrweg präpariert. Dies erlaubt bequemes quatschen und beruhigt etwas die Sorgen über möglicherweise schlechte Abfahrtsbedingungen.

Dann geht es in freiem Gelände an zwei Almen vorbei, die Route schlängelt sich durch ein etwas steileres Waldstück bevor man den "Gipfelcanyon", eingerahmt von Nagelfluh-Wänden, durchgeht. Am Gipfel angekommen bietet sich ein tolles Panorama über die Nagelfuhkette im Norden. Südlich liegt der hohe Ifen und auch die Blicke in die zentralen Allgäuer Alpen sind hervorrragend.

Der für den Nachmittag angekündigte Fön hat schon Einzug gehalten, als wir am Gipfel ankommen. Wir bleiben nicht lange, zu kalt ist es und der Fön treibt schlecht Wetter Wolken von Süden heran.

Schnell abgefellt geht es an die Abfahrt. Der Lawinenwarndiest hatte von einer Harschdecke gesprochen, die nur etwas an den Südhängen aufgehen soll. Genau diese Bedingungen finden wir während der gesamten Abfahrt vor: ein weitgehend tragender Harschdeckel, der an der Oberseite lageabhängig etwas aufgegangen ist.

Sieht man von der zerpflügten Oberfläche der Abfahrtsroute dieses beliebten Tourenberges ab, also gar keine so schlechte Bedingungen. Wir halten an der Alpe für eine kurze Pause an, schließlich wollen der Glühwein und die Plätzchen ja noch verputzt werden. Während wir so gemütlich Pause machen, hält ein Tourengeher in der Abfahrt neben der Hütte an: Werner! Ein Freund ist zufälliger Weise heute auch am Berg. Schöne Überraschung.

Auf dem unteren Teil geht es dann flott in mäßig steiler Abfahrt den breit präparierten Fahrweg hinunter. Breites Grinsen liegt auf unseren Gesichtern, als wir im Tal sind. Ein aufmerksamer Werner hat uns noch darauf hingewiesen, dass man die Kosten für den Parkschein erstattet bekommt, so man in der genannten Gaststätte für mehr als 15 EUR konsumiert. Die Einkehr war beschlossene Sache!