Andalusien - Rundreise


Samstag 13.02.2016


Flug München - Palma de Mallorca - Malaga

Herrliche Sicht beim Flug über die Alpen. Malle Proleten nerven im Flieger. Einige Lüftlöcher auf dem Weiterweg nach Malaga. Sixt versucht mir beim Abholen des Mietwagens ein größeres Auto, Automatik und Ausschluss der Selbstbeteiligung aufzschwatzen.

Es ist Abend als ich in Torre del Mar im Hotel einchecke. Der vermeintliche nette kleine Küstenort entpuppt sich als Hotelbunkersiedlung. Das beruhigende: die ganze Costa del Sol sieht so aus, hätte ich also lange im Internet suchen können.

Wenigstens auf das Essen in Andalusien ist verlass, heute gibt es Steak auf dem heißen Stein zum selbergrillen.


Sonntag 14.02.2016


Ausflug ins Hinterland. Das weiße Dorf Antequera lädt zum bummeln ein. Es ist windig und wolkig, ab und zu nieselt es. Zumindest ist der Himmel sehr dekorativ für die Fotos. Interessante Landschaft, denke ich mir.

Auf dem Rückweg stoppe ich in El Torcal. Pancake Rocks würde man sie nennen, lägen sie irgendwo in Neuseeland oder Australien. Ein Schneesturm hält mich davon ab, länger hier zu verweilen. Die Landschaft erinnert mich an die Höchtäler Perus, weit und karg.

Am Abend gibt es Dorade, lecker, Fisch am Meer. Die Nacht ist stürmisch, klappernde Türen und schlagendes Wellblech sind meinem Schlaf ebenso wenig zuträglich wie der leichte Duft nach Chlor und Toilette. Morgen geht's weiter, bin nicht traurig darüber.


Montag 15.02.2016


Mein erster Stop auf dem Weg nach Granada gilt Salobrena. Ein weiteres weißes Dorf, diesmal direkt an der Küste gelegen. Dass ich es nicht so recht genießen kann mag entweder am "ah, wieder ein weises Dorf"-Effekt liegen, dem windigen und nieselndem Wetter oder an der Nebensaision. Viele Geschäte und Cafes haben geschlossen.

Mittels eines Abstechers nach La Alpujarra, ein Tal auf der südseite der Sierra Nevada soll mir einen Eindruck vom verschneiten Gebirge vermitteln. Weite, spärlich besiedelte Täler kennzeichnen diesen Landstrich. Kurvenreiche Bergstraßen ziehen das Tal hinauf. Ein kleiner Eindruck wie einsam Andalusien wohl sein kann. Für den Rückweg wähle ich eine Straße auf einer Hügelkette zwischen La Alpujarra und der Küste. Herrliche Aussichten.

In Granda beziehe ich mein Hostal El Granado (LINK). Die Zimmer sind beheizt und das Personal ist warmherzig und freundlich. Wohltuend, eine gute Wahl. Ein Sandwich und ein Bier findet sich schnell in den umliegenden Gassen.

 


Dienstag 16.02.2016


Um 7:30 geht der Wecker, kurzes Frühstück und Kamera für die Alhambra herrichten. 9:00 das reservierte Ticket abholen (2 Mio Menschen besuchen jährlich dieses Monument, LINK). Dann 20 Minuten Fußmarsch zum Nasriden Palast. Der schönste Teil der Festung ist auf 300 Besucher zu einer Zeit limitiert, mein Einlass ist 10:30. Gewöhnlich bin ich kein Freund von touristischen Hotspots, doch was man hier zu sehen bekommt ist die Unanehmlichkeiten wert. Bis zum frühen Nachmittag schlendere ich durch den Rest der Anlage. Locker kann man hier den ganzen Tag verbringen.

Nach einer Siesta ziehe ich nochmals in die Stadt. Nach Überwindung der 5EUR eintritt bildet sich mir im Inneren der Kathedrale eine spektakuläre Innenausstattung. Atemberaubende, kunstvolle Altäre, unmengen Gold und Silber Verzierungen. Fantastisch. Allerdings kann ich es nicht so recht genießen, kenne ich doch einiges des Kolonialwesens Spaniens aus meinen Südamerikabesuchen. So ist es nicht unwahrscheinlich, dass viel des Silbers aus den grausamen Bergwerken des Cerrro Rico in Potosi, Bolivien, kommen (Mein Bericht aus 2007).

Der Rest des Abends gilt dem Bummeln, Entdecken und Essen. Das schöne am Reisen, sich einfach mal so treiben zu lassen.


 Mittwoch 17.02.2016


Heute ist ein ruhiger Tag angesagt. Ich geniese ein spätes Frühstück und schreibe ein wenig. Es ist sehr angenehm hier im el Granado.

Gegen Mittag hole gehe ich in die Tiefgarage, lasse meinen Mietwagen ausparken und mache mich auf den Weg nach Córdoba.

Meine Route führt mich über einen kleinen Umweg durch die Sierra Subetica. Endlose Hügel mit Olivenheinen prägen das Bild. Während eines kurzen Stops bummle ich durch Priego de Cordoba. Kurz vor Cordoba wechselt dann die Landschaft ab, hier wird viel Felderwirtschaft betrieben und das Auge freut sich über die Abwechslung.

Da ich mir auch in Cordoba ein Hostal (Cordoba Bend and Be, LINK) direkt in der City herausgesucht ist das suchen einer Parkmöglichkeit ebenfalls eine Aufgabe. 25 EUR kosten die zwei Nächte im öffentlichen Parkhaus an der Mosche.

Auch hier habe ich Glück mit der Wahl meiner Unterkunft, freundlicher Empfang und sauberes, schönes Zimmer.  Einige Reisende treffen sich um 20:30 um am Abend weg zu gehen. Wir sind bis um 5:00 morgens unterwegs, feiern in meinen Geburtstag rein. Ich kenne jetzt auch die Absturzkneipen von Cordoba. 


Donnerstag 18.02.2016


Die letzte Nacht steckt mir noch in den Knochen, bin halt keine 18 mehr. Erst gegen Mittag komme ich los, um die Mosche von Cordoba zu besuchen. Ein weiteres beeindruckendes Monument aus der maurischen Zeit, später mit der Handschrift des Christentums überschrieben.

Die Altstadt, der Stadtkern, von Cordoba ist mit seinen engen Gässchen optimal zu Fuß zu erschließen. Jede Menge historische Gebäde begegnen einen unterwegs. Die Häuser sind wundervoll mit Blumen geschmückt und wer eine Chance hat in einen der vielen Innenhöfe, Patios, zu erhaschen wird manch friedvolle Oase entdecken.

Am Abend finden wir uns im Speiseraum des Hostals zusammen, Sushi wird gekocht und die Spanier singen mir das ein oder andere Feliz Cumpleanos! Gegen Mitternacht falle ich totmüde in mein schönes Bett.


Freitag 19.02.2016


Der Urlaub hat sein Ende. Kurzes Frühstück im Hostal, Auto aus dem Parkhaus abholen und dann Fahrt nach Malaga. Mietauto abgeben und schon geht es wieder nach Hause. Vieles gäbe es hier noch zu tun und zu sehen. Ich muss wieder hierhin kommen!

 


Map Andalucia