Gokarna

Wie muss ein Ort wohl sein, wenn seine Strände Om Beach, Paradise Beach, Half Moon Beach oder gar Small Hell Beach genannt werden? Wenn es dort ein Nirvana Café und einen Mahabaleshwar Tempel gibt?

Man sagt Gorkana ist wie Goa, bevor dies komerziell wurde. Noch heute kann man sich in einfachen Strandhütten am Om Beach für ein paar Rupien einquartieren. Um den kleinen Ort herum liegen zerstreute Siedlungen und Hotels. Von der Halbinsel fließen ein halbes Dutzend Bilderbuchstrände in das Arabische Meer, laden zum Baden und Verweilen ein. Dem Meer abgewandt, östlich von Gorkarna, liegen die hier bis an die Küste reichenden Ausläufer der Westghats - dem zentralindischen Gebirge.

Auf meiner Route hatte ich nur zwei Nächte in diesem Ort eingeplant. Würde ich die Reise noch einmal planen, so würde ich in Gorkarna zweifelsohne deutlich mehr Zeit verbringen. Hier ist noch ein Neben- und Miteinander des traditionellen indischen Lebens und dem Tourismus zu finden, ohne dass das der Tourismus zu dominant wird.

Mein frisch rasierter Schadel wird am Om Beach gesonnt und ich gönne mir eine relaxte Zeit. Bei einem Bummel durch den Ortskern kann man den Mahabaleshwar-Tempel besuchen. Gokarna ist ein beliebter Pilgerort, dieser Tempel das übliche Ziel.

Pilgerreisen sind etwas sehr besonderes in Indien. Blumengschmückte Autos fahren die Gläubigen in die Orte. Die Menschen tun dies in besonderer Kleidung, jeder Schritt der Reise hat etwas besonderes, schon die Ankunft wird durch eine Zeremonie gefeiert.

Meine letzten Reiseschritte waren aufgrund der Weihnachtszeit sehr unangenehm. überfüllte Züge, langsame lokale Busse, eine schlaflose Nacht in einem Sleeper-Bus. Weihachten ist die beliebteste Reisezeit im Land, sowohl bei Einheimischen als auch bei Ausländern. Für die vergleichsweise kurze Strecke nach Goa gönne ich mir nun den Komfort einer privaten Taxifahrt. Das ist für europäische Verhältnisse durchaus leistbar.